Der Studienkompass: Berufsorientierung leicht gemacht
Franziska Ciondolo studierte Bildungswissenschaften an der Universität Heidelberg. Als gebürtige Heilbronnerin war ihr die aim schon immer ein Begriff. Seit 2018 ist sie bei uns im Fachbereich Kinder und Jugendliche tätig und konnte auf diese Weise viele Einblicke in verschiedene Programme gewinnen. Sie verantwortete unter anderem das Stipendienprogramm Juniorakademie und ist aktuell für das Stipendienprogramm Studienkompass zuständig. Außerdem ist Franziska Projektleiterin für das Programm Mathe.Forscher.
Wusstest du direkt, was du nach der Schule machen möchtest?
Während meiner Schulzeit habe ich mich eher schwer damit getan, ein konkretes Berufsbild für mich zu definieren. Was für mich aber schon immer feststand: Es soll eine abwechslungsreiche Tätigkeit werden, mit der ich etwas bewirken kann. Da ich mich schon immer sehr für Lehr-Lern-Prozesse, Soft-Skill-Themen und für aktuelle Bildungsthemen begeistert habe, entschied ich mich nach der Schule für ein Studium der Bildungswissenschaften. Im Laufe meines Studiums konnte ich mein Profil schärfen und Praxiserfahrung sammeln, unter anderem in der Personalentwicklung.
Heute bin ich sehr glücklich darüber, diesen Weg eingeschlagen zu haben. Der hat mich schließlich zur aim geführt.
Durch meine Arbeit bei der aim habe ich die Möglichkeit, meine Interessen und Kompetenzen optimal miteinander zu verbinden. Zum einen stehe ich im persönlichen Austausch zu Menschen, also zu unseren Teilnehmenden, Dozierenden und Kooperationspartnern. Zum anderen treibe ich meine Programme und Projekte aktiv voran, in dem ich mein Wissen und eigene Ideen einbringen kann. Und das Allerwichtigste für mich: Ich übe eine sinnstiftende Tätigkeit aus, die mich sehr erfüllt.
Was würdest du Jugendlichen raten, die kurz vor dem Abitur stehen und wie kann der Studienkompass dabei helfen?
Der Übergang von der Schule in die Ausbildung oder ins Studium verläuft heutzutage nicht immer reibungslos. Es gibt einige Schülerinnen und Schüler, die schon relativ früh ein klares Ziel vor Augen haben. Viele fühlen sich allerdings selbst zum Zeitpunkt ihres Schulabschlusses noch orientierungslos und wissen nicht so recht, welchen Weg sie einschlagen möchten. Hinzu kommt, dass sich eine Großzahl an jungen Menschen durch die Vielfalt an Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten schlichtweg überfordert fühlt oder, gerade in Bezug auf die Stipendienmöglichkeiten, von den Mythen um die „Elitenförderung“ abgeschreckt werden – auch wenn sie vielleicht potenzielle Kandidatinnen oder Kandidaten für ein Stipendium wären.
Meine allgemeinen Ratschläge sind daher immer: Informiert euch und nutzt die Chance an Möglichkeiten, die sich euch bieten! Traut euch, neue Dinge auszuprobieren. Und auch wenn ihr merkt, dass es vielleicht nicht das ist, was ihr euch vorgestellt habt: Nehmt die Erfahrung mit und wachst daran!
Um zu erklären, wie der Studienkompass unterstützen kann, möchte ich kurz ausholen:
In Deutschland bestimmen die familiäre Herkunft eines jungen Menschen und die Bildung seiner Eltern leider sehr stark darüber, welchen Bildungsweg er einschlägt. Eine aktuelle Studie zeigt, dass lediglich 27% aller Kinder und Jugendlichen, deren Eltern nicht studiert haben, ein Studium aufnehmen. Bei den Akademikerkindern schaffen hingegen 79% den Sprung an die Hochschule oder an die Uni. Auch im Ausbildungsbereich zeigt sich ein Ungleichgewicht. Kinder aus Nichtakademikerfamilien brechen ihre Ausbildung überproportional häufig ab.
Das bundesweite Stipendienprogramm Studienkompass setzt genau hier an. Es wurde ins Leben gerufen, um einen Beitrag für mehr Chancengerechtigkeit im Bildungssystem zu leisten. Im Rahmen des dreijährigen Programms werden Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Familien ohne akademischen Hintergrund kontinuierlich gefördert, und zwar in den letzten beiden Schuljahren sowie im gesamten ersten Jahr des Studiums oder der Ausbildung. Durch die Teilnahme an verschiedenen Workshopformaten finden die Jugendlichen individuelle Hilfestellung bei ihrer Studien- und Berufsorientierung, lernen ihre eigenen Stärken kennen und werden dabei unterstützt, eine zukunftsorientierte Berufsentscheidung selbstständig zu treffen. Über den gesamten Zeitraum hinweg werden die Jugendlichen von einem Team aus ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren begleitet, die ihnen als motivierende Ratgebende zur Seite stehen. Gleichzeitig bietet das Programm auch ausreichend Raum für Teamaustausch und Beziehungsaufbau – unter anderem durch eine programmeigene App.
Die Studienkompass-Förderung bietet zudem die Möglichkeit, in besondere Themenfelder tiefer einzutauchen. Am Studienkompass-Standort Heilbronn bieten wir zum Beispiel seit vielen Jahren den matheKompass an. Ein Wochenende lang bietet der matheKompass den Teilnehmenden die Möglichkeit, die Vielfalt der mathematischen Anwendungsgebiete kennenzulernen und diese mit der eigenen Studien- und Berufswahl in Verbindung zu setzen. Die Jugendlichen erfahren, wie realitätsnah Mathe angewendet werden kann, und kommen mit Expertinnen und Experten unterschiedlichster mathematischer Bereiche in Kontakt.
Seit dem letzten Jahr haben wir außerdem den werteKompass als neues Workshopformat innerhalb des Studienkompasses integriert. Der werteKompass bietet den Geförderten die Gelegenheit, über genau das zu diskutieren, was ihnen im Leben wichtig ist und was es für ein gutes gesellschaftliches Miteinander braucht. Ziel ist es, die Teilnehmenden in ihrer demokratischen Werteorientierung zu stärken und sie bei einer kompetenten Partizipation in der Gesellschaft zu unterstützen.
Wenn du nicht für die aim arbeitest, wofür brennst du dann?
Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit der Familie und mit Freunden bei gemeinsamen Unternehmungen. Ich bin viel und gerne draußen an der frischen Luft unterwegs, liebe die Natur, gutes Essen, Städtetrips und Bücher.
Bildung fasziniert – das ist unser Antrieb bei der aim. Mit dem Format „Drei Fragen an…“ gewähren unsere Team-Mitglieder einen ganz persönlichen Einblick in das Arbeiten bei der aim. Begleiten Sie uns!
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