Zukunft braucht Bildung

und Menschen, die sie möglich machen

Auf dem Bildungscampus Heilbronn trafen sich über 1000 Bildungsaktivistinnen und -aktivisten zur aim Biko 2025. Die Konferenz zeigte, wie Bildung gelingen kann – mit wissenschaftlicher Orientierung, gemeinsamen Impulsen und Menschen, die Verantwortung übernehmen. 

Welche Rolle spiele ich für die Bildung der Zukunft? Diese Frage stand im Zentrum der Biko 2025 – von der Eröffnung bis zur abschließenden Keynote. Rund 1000 Teilnehmende, über 120 Vortragende, rund 60 Programmpunkte, fünf Podcasts, fünf Meet & Greets und eine Bildungsmesse: Die Akademie für Innovative Bildung und Management (aim) hatte gemeinsam mit der Dieter Schwarz Stiftung und dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) eine Konferenz organisiert, die den Heilbronner Bildungscampus für einen Tag in ein lebendiges Forum für Bildungsfragen verwandelte. 

Durch das Programm führten Dr. Anna Weiland, Bereichsleiterin Kommunikation der aim, und Ralph Caspers. Der Moderator weckte bei vielen Teilnehmenden Erinnerungen an Kindheit und Schulzeit – und er stand auch abseits der Bühne für alle ansprechbar bereit, erfüllte geduldig Selfie-Wünsche und löste spürbar Freude aus. 

Die Eröffnung übernahm Prof. Dr. Sebastian Kurtenbach, Politikwissenschaftler an der FH Münster und Co-Autor des Buches Kinder – Minderheit ohne Schutz, der kurzfristig für den erkrankten Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani einsprang. Kurtenbach analysierte in seiner Keynote die strukturelle Benachteiligung von Kindern in einer alternden Gesellschaft. Sein Appell: Schulen und Bildungseinrichtungen insgesamt müssten von den Bedürfnissen der Kinder aus gedacht werden – nicht von den Routinen ihrer Institutionen. 

Die Abschluss-Keynote kam von Julian van Dieken. In seinem Vortrag „State of AI – KI, Bildung & Kreativität in 2025“ sprach der Künstler über das Verhältnis von Mensch und Maschine und über die Frage, wie künstliche Intelligenz den Bildungsbereich verändert – technologisch, aber vor allem kulturell und pädagogisch. 

Die Biko 2025 nahm die großen Spannungsfelder aktueller Bildungspolitik in den Blick: Wie kann KI sinnvoll in Lernprozesse integriert werden? Wie lassen sich Basiskompetenzen frühzeitig und systematisch fördern? Und wie gelingt eine Schule, die Vielfalt anerkennt, eine rasissmussensible Schulkultur lebt und Chancengerechtigkeit ermöglicht? Die Konferenz auf dem Bildungscampus setzte Impulse für eine Bildung, die gesellschaftliche Verantwortung übernimmt – und zeigte, wie Transformation in Schulentwicklung konkret gelingen kann. Wo wissenschaftliche Erkenntnis, Praxiserfahrung und struktureller Wandel zusammenkommen, entsteht eine Vision von Schule, die Zukunft gestaltet. 

Inhaltlich verdichtete sich dieser Anspruch in zahlreichen Programmpunkten: Prof. Dr. Simone Ehmig und Tanja Holstein-Wirth verdeutlichten, wie Basiskompetenzen alltagsnah und evidenzbasiert gefördert werden können. Lisa Niendorf, auf Instagram als @frauforschung aktiv, sprach über Allyship, Bildungs(un)gerechtigkeit und das Recht, gehört zu werden – und zeigte auf, wie pädagogische Räume zu sicheren Orten werden können. 

Prof. Dr. Ferdinand Stebner (Uni Osnabrück), Prof. Dr. Uta Hauck-Thum (LMU München), Prof. Dr. Anne Sliwka (Uni Heidelberg) und viele andere gaben Impulse für forschendes Lernen, lernförderliche Strukturen und eine Pädagogik, die Selbstwirksamkeit ermöglicht. Einen praxisnahen Einblick in innovative Lernformate bot der mit dem Deutschen Lehrerpreis ausgezeichnete Dr. Patrick Bronner mit seinem Workshop zum projektbasierten Arbeiten mit KI. Sabrina Bahr und Christina Beck setzten in ihrem Workshop zur Beziehungsgestaltung im pädagogischen Alltag einen anderen Schwerpunkt: Anerkennung und Resonanz als Grundlage für Lernprozesse. In vielen Beiträgen wurde sichtbar: Lernen ist mehr als Stoffvermittlung. Es ist Beziehung, Gestaltung, Interaktion. 

Das spiegelte sich auch im Live-Podcast Baseline x Biko – Bildung im Gespräch wider. Moderator Alexander Putzier diskutierte mit Lisa Niendorf, Julian van Dieken, Dejan Mihajlović, Simone Ehmig, Tanja Holstein-Wirth und Anne Sliwka über Deeper Learning, Bildungsgerechtigkeit, digitale Transformation und die Grenzen aktueller Diskurse. 

Das Meet & Greet im Foyer der aim ermöglichte persönliche Begegnungen mit Gästen aus Bildungsforschung, Praxis und digitaler Bildungsöffentlichkeit. Moderiert von Matthias Zeitler kamen unter anderem Sebastian Kurtenbach, LERAconnect – das Lehrkräftenetzwerk für Empowerment und Rassismussensibilität, Spoken Word Artist Lavender Szymula, Leonie Lutz und Anika Osthoff sowie Anna Fröhlich und Ferdinand Stebner mit den Teilnehmenden ins Gespräch. 

Ein besonderer Moment: die Spoken-Word-Performance von Lavender Szymula beim Pre-Event am Vorabend der Biko. In eindringlichen Zeilen lenkte Lavender den Blick auf die Lebensrealitäten von Kindern, die in strukturell benachteiligten Verhältnissen aufwachsen: 

Kinder sind nicht hoffnungslos geboren, 
sie lernen hoffnungslos zu sein. 
[…] Lasst uns die Struktur verändern, damit Kinder nicht schon 
so früh lernen, so resilient sein zu müssen. 
Cause the need for children to be strong 
is a mere failure of the system! 

Auch die Bildungsmesse unter dem „grünen Hügel“ des Campus war gut besucht. Hier präsentierten sich Bildungsinitiativen, Schulen, Netzwerke und Forschungsprojekte mit konkreten Angeboten. Digitale Lernformen, innovative Raumkonzepte, Teilhabeformate und Leadership-Ansätze fanden hier genauso Platz wie Fragen zu politischer Bildung und Schulentwicklung. 

Was die Biko 2025 neben dem vielfältigen Programm auszeichnete, war die aufmerksame Betreuung durch das aim-Team. In grünen Shirts gut sichtbar, unterstützten die Mitarbeitenden am Check-in, an Infopunkten, in den Veranstaltungsräumen – und sorgten dafür, dass der Konferenztag reibungslos ablief. 

Viele Teilnehmende nutzten die Begegnungen in der Lounge, an den Kaffeestationen oder beim Mittagessen in der Mensa, um in Gesprächen Inhalte aus dem Programm zu vertiefen, Erfahrungen auszutauschen und Anregungen für die eigene Praxis mitzunehmen. 

Die Biko 2025 hat deutlich gemacht: Der Wandel in der Bildung beginnt nicht mit der nächsten Strukturreform. Er beginnt mit Menschen, die Verantwortung übernehmen – für ihre Schülerinnen und Schüler, für das System, für die Zukunft. 

Die nächste Gelegenheit zum Austausch ist bereits in Sicht: Die Biko 2027 findet am 20. März 2027 auf dem Bildungscampus in Heilbronn statt. Wir freuen uns auf euch!

Mehr unter www.aim-biko.de.

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