Coding und KI als neue Basiskompetenz

Marius Süßmilch bringt als Fachreferent für den neuen Programmbereich „Coding & KI“ viel Praxiserfahrung in die aim Akademie. Sein Ziel: Kindern und Jugendlichen Mut machen, die digitale Welt selbst aktiv mitzugestalten, statt sie nur zu konsumieren. Im Interview erklärt er, warum Fähigkeiten in Coding und KI heute zu den Basiskompetenzen gehören, was der erste Mitmachtag für Kids und Eltern bereithält und wie Schulen beim KI-Schulpreis glänzen können. 

Marius, du bist seit 2024 Fachreferent für „Coding & KI“ bei der aim. Was begeistert dich an diesem Themenfeld – und wie bist du dazu gekommen? 

Mich begeistert an Coding und KI, dass sie Logik, Kreativität und gesellschaftliche Relevanz verbinden. Besonders spannend finde ich, wie sich abstrakte Ideen in konkrete Lösungen für den Alltag übersetzen lassen. Mein Zugang begann mit KI-Systemen zur Gesichtserkennung, die für mich wie ein mathematisch erklärbarer Zaubertrick wirkten. Im Studium habe ich erlebt, wie sich Mathematik praktisch anwenden lässt, und später biometrische Systeme entwickelt und Unternehmen verschiedener Branchen beraten. Über zehn Jahre habe ich Erfahrung in Programmierung und maschinellem Lernen gesammelt. Besonders motivierend finde ich, wie KI im Alltag kleine Aufgaben abnimmt und Zeit für Wesentliches schafft. Heute freue ich mich, diese Begeisterung an Kinder und Jugendliche weiterzugeben. Mir hat es schon immer Spaß gemacht, komplexe Inhalte nicht nur anzuwenden, sondern auch anschaulich zu vermitteln. Zum Glück ist genau das im Bereich KI aktuell besonders wichtig! 

Die aim hat ihr Angebotsportfolio 2025 um deinen Programmbereich erweitert und ihn bei den Basiskompetenzen verankert. Warum gehört er dorthin? 

Basiskompetenzen helfen uns, aktiv an der Welt teilzuhaben. Dazu gehört heute auch ein Verständnis dafür, wie digitale Technologien funktionieren. Wenn man sich fragt, welche Lebensbereiche ohne Coding oder KI noch auskommen, bleibt kaum etwas übrig. Ob beim Smartphone, bei der Navigation, in der Landwirtschaft oder im Gesundheitswesen – überall steckt digitale Technologie dahinter. Genau hier setzt unser Programmbereich an: Er möchte Kindern und Jugendlichen zeigen, wie sie die digitale Zukunft in einer zunehmend digitalisierten Welt aktiv mitgestalten können.

Die ersten Kursangebote zu Coding & KI sind erfolgreich angelaufen. Welches Feedback haben Kinder und Jugendliche bislang zurückgemeldet? 

Die Programmierkurse waren bereits am ersten Tag ausgebucht. Ein tolles Zeichen für das große Interesse! Besonders schön ist zu sehen, wie stolz viele Teilnehmende sind, wenn sie schon nach kurzer Zeit eigene Programme schreiben können. Sie spüren, dass sie eine Fähigkeit lernen, die ihnen in der Schule oft fehlt, aber für ihre Zukunft wichtig sein wird. Diese Mischung aus Relevanz und sichtbaren Lernerfolgen wirkt nicht nur sehr motivierend auf die Schülerinnen und Schüler, sondern auch auf unser Team! 

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Beim Mitmachtag von Coding & KI am 17. Mai sprecht ihr nicht nur Kids, sondern bewusst auch Eltern an. Was ist euch an diesem gemeinsamen Format wichtig? 

Smartphone, Gaming und Social Media sind in vielen Familien ohnehin schon präsente Themen. Eltern fragen sich oft, wie viel Bildschirmzeit gut ist und was ihre Kinder wirklich am Gerät tun. Deshalb ist es eine Herausforderung, zusätzlich Zeit für Coding und KI-Lernen zu eröffnen. Uns ist wichtig zu zeigen: Es geht nicht um passiven Konsum, sondern um aktive, kreative und zukunftsorientierte Bildung. Der Mitmachtag bietet die Gelegenheit, Fragen zu stellen, Neues auszuprobieren und gemeinsam zu erleben, wie Lernen mit digitalen Werkzeugen sinnvoll gestaltet werden kann. 

Bis zum 10. Oktober 2025 läuft die Bewerbung für den ersten KI-Schulpreis, den die aim gemeinsam mit der Dieter Schwarz Stiftung und in Kooperation mit dem Land der Ideen und der Telekom Stiftung ausrichtet. Was steckt hinter der Idee? 

Der aktuelle Stand der KI-Technologien ermöglicht bereits Anwendungen, die Schulen und Lehrkräfte entlasten und gleichzeitig die Qualität des Unterrichts verbessern können. Damit solche Systeme in der Praxis wirklich einen Mehrwert bringen, ist die Expertise der Schulen unverzichtbar. Der KI-Schulpreis soll Schulen dazu motivieren, eigene Konzepte zu entwickeln und zu testen. So schaffen wir zeitnah echte Verbesserungen für unsere Schülerinnen und Schüler. 

Was wünschst du dir für die Zukunft von Coding & KI an Schulen – und welche Rolle will die aim dabei spielen? 

Ich wünsche mir, dass unsere Schülerinnen und Schüler flächendeckend Grundkenntnisse in Coding, KI und deren gesellschaftlichen Auswirkungen erwerben. So können sie selbst Innovationen vorantreiben, die unsere Lebensqualität steigern – statt nur Nutzerinnen und Nutzer fremder Algorithmen zu bleiben. Die aim schafft dafür lokal die nötigen Bildungsangebote und kann mittelfristig als Blaupause für andere Regionen dienen. 


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