Bildungsforschung für die Praxis

Seit November 2024 verantwortet Juliette Guttmann als wissenschaftliche Redakteurin das Online-Magazin schulmanagement. Dort macht sie gemeinsam mit dem Redaktionsteam Erkenntnisse aus der Bildungsforschung verständlich und praxisnah zugänglich. Mit journalistischer Erfahrung aus Berlin, Essen und Leipzig ist sie nach Heilbronn zurückgekehrt – mit einem klaren Blick darauf, wie digitale Formate gesellschaftliche Diskurse unterstützen können. Besonders fasziniert sie an ihrer neuen Rolle die Verbindung von Wissenschaft und Praxis: „Guter Journalismus zeigt die Dinge, wie sie sind – faktenbasiert, unabhängig, nüchtern, präzise.“

Welche Themen sind dir für das Online-Magazin schulmanagement besonders wichtig?

Schule und Bildung bewegen mich besonders in den Bereichen mentale Gesundheit, Bildungsgerechtigkeit und Demokratiebildung. Lernen ist mehr als Wissensvermittlung – es geht um Teilhabe, Chancengleichheit und ein respektvolles Miteinander. Studien zeigen immer wieder, dass soziale Herkunft den Bildungserfolg in Deutschland immer noch stark beeinflusst. Wirksame Maßnahmen wie Sprachförderung oder multiprofessionelle Teams scheitern oft an der Umsetzung. Mich interessiert, welche Konzepte evidenzbasiert tragfähig sind.  

Auch KI in der Bildung wirft zentrale Fragen auf. Adaptive Systeme können Lernprozesse individualisieren, bergen aber Risiken wie algorithmische Verzerrungen. Entscheidend ist, wie sie verantwortungsvoll genutzt werden, ohne pädagogische Verantwortung aus der Hand zu geben. Wie kann datenbasierte Schulentwicklung Lehrkräfte unterstützen? Schulen sind gefordert, junge Menschen in einer polarisierten Gesellschaft zu stärken. Demokratiebildung, der Umgang mit Fake News und Radikalisierungsprävention sind zentrale Aufgaben. Schule ist ein sozialer Raum, in dem Werte verhandelt und Gemeinschaft erlebt wird. Schulische Strukturen müssen ein respektvolles Miteinander fördern.

 

Was macht für dich guten Bildungsjournalismus aus?

Guter Bildungsjournalismus zeigt, was Schule und Lernen wirklich bewegt. Er ist fundiert, kritisch und nah an der Praxis. Er hinterfragt Entwicklungen, ordnet Studien ein und bleibt dran, wenn es komplex wird. Er folgt nicht blind Trends und Klicks, entscheidend sind evidenzbasierte Grundlagen. Und dabei ist Bildung mehr als Schule und das Erlernen basaler Kulturtechniken. Sie bedeutet lernen, wachsen, sich in der Welt zurechtfinden. Sie schafft die Basis für berufliche Qualifikation, persönliche Entwicklung und gesellschaftliche Teilhabe.  

Genau diesen Ansatz verfolgen wir mit dem Online-Magazin. Mit dem Relaunch haben wir in diesem Jahr viel vor. Unser Ziel bleibt dabei klar: evidenzbasierte Bildungsforschung zugänglich machen und die Brücke zur Praxis stärken. Wir erweitern unser Netzwerk, sprechen neue Zielgruppen an und entwickeln das Magazin inhaltlich, gestalterisch und technisch weiter.

Das Online-Magazin schulmanagement ist Medienpartner der aim Biko 2025. Welche Rolle spielt das Online-Magazin in diesem Kontext?

Als Medienpartner der aim Bildungskonferenz bringen wir das Online-Magazin schulmanagement dorthin, wo zentrale Bildungsthemen diskutiert werden. Die Konferenz bietet die perfekte Gelegenheit, mit Akteur:innen aus Wissenschaft und Praxis ins Gespräch zu kommen, neue Impulse zu setzen und das Magazin einem breiteren Publikum vorzustellen. Wir wollen den Austausch fördern, spannende Themen vertiefen und das Online-Magazin schulmanagement als Plattform für evidenzbasierte Bildungsdebatten weiter etablieren. Und natürlich würden wir uns sehr freuen, neue Autor:innen für unser Magazin zu begeistern!

Zum Schluss: Wie findest du Ausgleich zum Redaktionsalltag bei der aim?

So viel wie möglich gehen und laufen an der frischen Luft. Lesen und alles, was mit Film und Bühne zu tun hat. Die Bücher von Tomas Espedal habe ich zum Beispiel sehr gerne in meiner Nähe. Und überhaupt sollte man immer sehr viele Bücher in der Nähe haben.

Bildung fasziniert – das ist unser Antrieb bei der aim. In unseren Kurzinterviews gewähren unsere Team-Mitglieder einen ganz persönlichen Einblick in das Arbeiten bei der aim. Begleiten Sie uns!

 


 

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